palowanie
stadion dziesieciolecia, warschau (pl)
laury palmer foundation/bec zmiana, pro helvetia polen
31. mai 2008
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gazeta stoleczna, 1. juni 2008
współczesny moralitet zadary
(...) nach dem durchschreiten des dunklen und langen tunnels fand
sich das publikum auf dem fussballplatz und setzte sich im dunkeln
(das stadion besitzt keine beleuchtung) auf den frisch gemähten
rasen. zwischen gesprächen und lachern schauten sich die zuschauer
das spektakel von annas kollektiv in picknickartiger atmosphäre an.
die künstler zeigten ein abstraktes spektakel, ohne lineare geschichte,
welches vom heutigen aussehen und der geschichte des stadions
inspiriert war. jeder zuschauer konnte die vorführung auf seine weise
interpretieren.
für mich persönlich war dies ein märchenhaftes spektakel, welches
von der menschlichen zerbrechlichkeit angesichts der gigantischen
architektur erzählte. (...)
den unglaublichen effekt unterstrich das spiel mit dem licht. plötzlich
wurden ausgewählte ausschnitte des gemäuers beleuchtet. die zuschauer
mussten sich im kreis drehen, um diese punkte zu sehen, sie
wussten aber nicht was diese punkte mit dem ganzen verband. grosse
fragmente des stadions versanken unerkannt in der dunkelheit.
der einzelne mensch schien in den gemäuern des stadions wie eine
ameise. in der ersten sequenz sah man eine schwarz gekleidete person,
welche auf der tribüne im licht eines reflektors um das stadion
herumlief. (...)
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der einzige „partner“ der architektur, also das, was im stande ist
das bauwerk zu zähmen, ist etwas anderes als der mensch – die
maschine.
die künstler beleuchteten zwei der maschinen, welche dazu dienen
pfähle in den boden zu rammen. bauarbeiter machten es möglich, sie
zu aktivieren. unter der einen, erhöht stehenden, maschine zeigten
die künstler eine videoprojektion, auf welcher ein riesiger bohrer zu
sehen war, der sich in die erde dreht.
die visualisierungen waren ein wichtiges und stimmung bildendes
element des „palowanie“. filmfragmente wurden eigens von den
künstlern für das spektakel gedreht (z.b. der tanz auf dem rasen), aber
es wurden auch szenen aus dem dokumentarfilmarchiv verwendet.
in einer szene las der lektor: „endlich ist das stadion zu etwas zu
gebrauchen“.
izabela szymanska
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